Tag 16 in Seattle
Freitag, den 14.06.2019Ich habe kaum geschlafen
und bin aufgeregt, ob der angestrebte Verkauf der Maschine reibungslos
funktioniert. Ich treffe bei Lake City Powersports Timothy, der sehr
sympathisch ist. Kurzer Check der Maschine: Gut sauber, 75% Reifen (ja der
Heidenau verträgt was), ein paar kleine Kratzer und meine Preisvorstellung.
Pokern oder nicht heißt es jetzt. Meine Softbags/Satteltaschen haben leider
keinen interessiert. Kurze Rücksprache mit dem Chef und mein Schmerzangebot ist
erreicht. Der Spaß hat mich somit (Differenz zu kaufen und verkaufen) für
unsere Tour 2300 $ ( 2.046 Euro nach aktuellem Kurs) gekostet. Aber wie sagte
Timothy ? Hast Du Spaß gehabt -Ja – dann trauere nicht dem Geld hinterher. Ich
hatte auch ehrlich gesagt keine Lust weitere Shops aufzusuchen, oder 20% des
Verkaufspreises als Händlerabgabe/Verkaufsprovision zu berappen.(das wäre die
andere Verkaufsoption gewesen...Maschine bei einem Händler abstellen und der
verkauft die dann "im Auftrag" für 20% Provision..geld gibt es aber
erst "wenn" verkauft)
Den Vergleich zu den anderen beiden Urlaubsmöglichkeiten bezüglich "wie fahre ich Motorrad vor Ort" hält das Stand: So sind mit einem Containerschiff ca. 2500-3000€ für das eigene Motorrad zu bezahlen und die Mietpreise sich auch bei 14 Tagen bei ca. 2000€+500€ Versicherungen bewegen. Mit den Mietmotorrädern wäre auch nur ein One-Way-Trip machbar gewesen.
Ich verabschiede mich und
nutze das erste Mal Uber. Nette Gespräche und zwei Mitfahrer unterhalten mich.
Den gewonnen Nachmittag nutze ich für die Bankangelegenheiten und den Besuch
des Space Needle, das Wahrzeichen Seattles. Der, wie ich finde, eines der
schönsten, wenn nicht der schönste Aussichtsturmist. Der Space Needle ist ein
184 Meter hoher Aussichts- und Restaurantturm in Seattle, der zur Century 21
Exposition, der Weltausstellung 1962, errichtet wurde. Mit ihm hat man einen
360 Grad blick u.a. auch auf Mount Rainier , der höchste Berg des Bundesstaates
Washington. Die Ticketpreise werden in drei Zeiten unterteilt (morgens und
abend etwas günstiger – Normalpreis 39,38$ - ja nicht ganz billig. Mal
abgesehen von dem phänomenalen Blick über Seattle hat man die Möglichkeit zwei
Stockwerke tiefe auf mehreren Glasplatten zu gehen und direkt nach unten
schauen kann – ist schon abgefahren.
Zurück bin ich noch am Pike Place Market, der für mich ein ganz besonderer Markt ist. Und wer schon meint, alles auf einen Markt gesehen zu haben, sollte hier vorbeischauen.
Ein Stück weiter gibt es eine sehr sonderliche Attraktion: Wände komplett beklebt mit Kaugummis, die so genannte Gum-Wall, zieren hier die Wände(...) Für manche die ekligste Sehenswürdigkeit der Welt. Die Legende besagt, dass gelangweilte Theater-Besucher beim Warten in der Schlange ihre Kaugummis einfach an die Wand klebten – schon in den 90er-Jahren Schnell wurde die Wand immer größer, dicker und ekliger, immer mehr von der klebrigen, bunten Masse verzierte das Mauerwerk. 2015 machten sich dann ein paar Reinigungskräfte ans Werk und entfernten das Kaugummi. Unglaubliche 130 Stunden – das sind mehr als fünf Tage rund um die Uhr – dauerte es nach Angaben der Internetseite, bis die Wand wieder sauber war. Mehr als eine Tonne der Süßigkeit wurde entfernt, 94 volle Eimer. Allerdings dauerte es nicht allzu lange, bis die ersten die leere Hauswand wieder beklebten.
Die Stadt Seattle gefällt mir gut und ich gehe viel zu Fuß (Schrittzähler 24953 entspricht 17,8 km). Die Stadt hat die größten Wachstumsraten in den USA. Amazon (erster Verkaufsshop), Microsoft, und der erste Starbucks lassen grüßen. Übrigens auch die größte Kaffeedichte und somit auch gestiegende Mietpreise, wie mir der Uber-Mann erzählt: Monatsmieten von 2500-3000$ sind keine Seltenheit. Das es hier übrigens so viel regnen soll kann ich nicht bestätigen - immer um die 23-25 Grad.
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