Tag 12 => von Prince George zum "100 Mile house"
(Pfingst-) Montag, den 10.06.2019
Ich fühle mich heute früh
sehr jung ! Liegt das an unser evtl. "verjüngenden" Motorradtour ?
NEIN, es liegt daran das ich in unserem "Travelodge-Motel" aktuell
mit einer Kanadischen Renter-Busgruppe beim Frühstück (Olli pennt noch)
sitze....und die Rentner der Busgruppe sind schon "laaaaaange" in
Rente. Das Frühstück ist mal wieder mehr so "instant" aber doch schon
eine deutliche Steigerung gegenüber gestern. Was darf in Kanada nicht fehlen:
AHORNSIRUP......natürlich mit Waffel(maker) 😁 Nettes Motel übrigens,
moderne Zimmer und trotzdem ein attraktiver Preis (83 Kandische Dollar,
entspricht 58 Euro für zwei Personen...sehr fair !)
So, nun zur eigentlichen
Tour. Heute liegen "nur" 300 km an, es wird ein Tag ohne geplante
besondere Highlights sondern eher eine Strecke um die restlichen Kilometer
"tot zu fahren". Aber wer weiss was uns unterwegs alles noch so
spontan erwartet ? Das Ziel ist übrigens ein Ort mehr oder weniger im Nichts.
Die Bezeichnung kommt aus der Goldgräberzeit, als nördlich von Vancouver ein
kleiner Goldrausch ausgebrochen ist und die Straße die dann von dem
Goldgräberdorf gebaut wurde, unterwegs keine Ortsbezeichnungen sondern Meilenbezeichnungen
(70 Mile House, 100 Mile House, 150 Mile House, etc) bekommen hat. Das
Goldgräberdorf ist schon lange nicht mehr existent......die Bezeichnungen
unterwegs sind geblieben.
Ansonsten habe ich ein
"to do" heute nachmittag im nächsten Motel. Ich muss heute alle meine
"Klamotten" noch mal umsortieren. Zum Beginn der Tour habe ich alles
so einsortiert so wie es für die Tour Sinn ergab. Jetzt muss ich so langsam
eine Tasche packen mit den Dingen ich ich wieder mit nach Hause nehme. Die verbleibenden
Dinge die am Motorrad verbleiben müssen des Weiteren entsprechend
"identifiziert" werden und in den Koffern des Motorrades verstaut
werden. So wird es bei der Abgabe des Motorrades hoffentlich schnell(er)
gehen.......
Update zur Tagestour: es hat uns jetzt das erste Mal erwischt: REGEN ! drei Stunden lang heftiger Regen. Insofern keine Highlights an der Strecke ...und wenn es welche gab habe ich diese nicht sehen können ...ich war froh die Stoßstange des Vordermanns erkennen zu können. ABER: die eifgentlichen Highlights waren die Gespräche mit anderen Kanadiern bzw. anderen Bikern bei "Tim Hortons". Tim Hortons ist ein kanadischer Coffeeshop...wenn nicht DER kanadische Coffeeshop. Lecker belegte Baguettes, Bagels, Donuts, etc. Gar nicht mal teuer und rappelvoll der Laden. Sehr beliebt bei den Einheimischen. Fahrt unbedingt mal hin wenn ihr mal in Kanada sein solltet.
Die eigentlichen
Gespräche waren heute:
....mit einem Engländer
der mit einer 250er Honda ein jahr unterwegs sein möchte....er wäre Rentner (der
Typ war maximal 50 jahre alt...wenn überhaupt) und macht seit 10 Jahren solche
Reisen. Ok ihr meint das ist schon cool ? Abwarten !
.....mit einem
französischen Pärchen so Mitte 50, die in Frankreich ihr Haus und alles Hab und
Gut verkauft haben sich zwei fette BMW 1200 GS gekauft haben und nun ohne Limit
(O-Ton: kann ruhig mehrere Jahre so weitergehen) un die welt fahren wollen.
Erst mal hoch nach Alaska und dann runter bis Feuerland (allein das sind locker
30.000 km) dann wohl rüber nach Afrika...und dann weiter Asien,
Australien...mal sehen sagt er. Tja ob das noch cooler ist .....ich weiß nicht.
"Mutti" war recht schmächtig und fuhr das Riesenschiff von
BMW.....sogar noch mit Reservereifen je rechts und links am Sturzbügel......
Breit wie ein Linienbus die BMW !
.....mit einem älteren
Herren der uns ansprach warum wir den so "stupid" kleine Motorräder
fahren.....hier bei den Entfernungen sollte man "was Größeres haben"
(er hat übrigens recht: 95% ALLER Motorräder die uns entgegen kamen/kommen oder
die wir auf Parkplätzen sehen sind BMW 1200 GS....und die fahren alle:
Europäer, Kanadier, Amerikaner) Dem Herren erklärten wir dann das wir zuhause
auch BMW fahren und mal "was anderes ausprobieren" wollten und ich
fügte noch hinzu das die alte KLR bestimmt billiger und zusätzlich "an
jeder Straßenecke" hier zu reparieren wäre....mit der Antwort war er dann
"zufrieden".
.....und dann war da noch
"Larry" der Autoverkäufer von GMC. Ich habe die in der Sonne
blinkenden Pick up Trucks fotografiert und Larry hatte wohl nichts zu tun. Dann
kam er zu mir und hat er mir ein paar Trucks gezeigt und sagte ich soll mir doch
lieber die "großen" (...ich fand die Autos in der ersten Reihe alles
andere als "klein") Diesel-Trucks ansehen...mit 6,2 Liter Hubraum.
Ich fragt ihn wie die Quote Trucks zu Limousine denn wäre. Er sagte das er 90%
Pick up Trucks verkaufe und 10% normale PKW....Crazy !
Nun ja, die Fotos sind
heute sehr Autolastig....mein Heimatkennzeichen "HE" gibt es auch
hier....ne Patrone als Antenne.....jeder nimmt hier sein Quad mit am Wochenende
(hier "4-Wheeler" genannt) und zum Schluss ("Gruß an "Larry")
Besuch beim örtlichen GMC Händler....zum Schluss das wohlverdiente
"Feierabendbier" der Marke "Canadian" direkt vor unserem
Motelzimmer...Prost auf die heute erreichten 4.070 Km Gesamtstrecke !
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